top of page

Seit 1972 fotografiere ich in der Tradition der alten Arbeiterfotografie.   Anti-Faschismus, Einheitsgewerkschaft, Toleranz und Demokratie, für eine Gesellschaft der Freiheit und Gleichheit aller Menschen, für internationale Solidarität, für eine Gesellschaft in der Ausbeutung keinen Platz hat; dass alles kennzeichnet die Grundhaltung meiner fotografischen Praxis.

Damals wie heute fotografiere ich aus der Sicht eines Beteiligten, der mit anderen gegen Benachteiligung und soziale Ungerechtigkeit zum Handeln auffordert. Die Wirksamkeit von Bildern sehe ich realistisch. Bei aller Macht die man Bildern zuschreibt, bleibt, dass sie vom Betrachter gelesen und interpretiert werden. Seine Deutungsmuster und Reflexionen prägen die Interpretation des Ereignisses. Es kann kein fotografisches Beweismaterial für ein Ereignis geben, solange das Ereignis nicht als solches bereits definiert und charakterisiert worden ist. Oder: Ohne eigene politische Praxis bleibt Fotografie ein zahnloser Tiger.

Und trotzdem ist sie immer noch da, die Sucht nach einem gelungenem Bild unseres Zusammenhaltens. Fotografische Dokumentation kann stärken und Mut machen. Das ist meine Absicht.
 

Mit zahlreichen ArbeiterfotografInnen habe ich den sogenannten Bundesverband der Arbeiterfotografie in Köln verlassen. Abstruse Verschwörungstheorien, manipulative Scheinfragen und Andeutungen, Zusammenarbeit mit Vertretern der alten und der neuen Rechten oder Querfrontphantasien machten mir eine weitere Mitgliedschaft und Zusammenarbeit unmöglich. 

 

Foto: Franziska Werner

bottom of page